Überwachung der Blutgase bei Frühgeborenen

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Unterstützung des Neugeborenen von der Geburt bis zur Entlassung

Das transkutane Monitoring (TCM) unterstützt Sie bei der Behandlung Ihrer kleinsten Patienten auf der Früh- und Neugeborenenintensivstation [1,2].

Transkutane Monitore können in allen Phasen der Neonatalmedizin eingesetzt werden: unmittelbar nach der Geburt, auf der Früh- und Neugeborenenintensivstation und – falls erforderlich – während des Transports in ein anderes Krankenhaus [1,2].

O2-/CO2-Überwachung bei Neugeborenen

Die korrekte Beatmung von Neugeborenen ist ein schwieriger Balanceakt: Sowohl zu wenig als auch zu viel Sauerstoff und Kohlendioxid können dem Neugeborenen schaden. Umso wichtiger ist eine engmaschige Überwachung..

Zu hohe oder zu niedrige O2- und CO2-Konzentrationen sind bekannte Risikofaktoren für unter anderem Mortalität, nekrotisierende Enterokolitis (NEC), Frühgeborenen-Retinopathie (ROP), bronchopulmonale Dysplasie (BPD), intraventrikuläre Blutung (IVH) und Hirnschädigungen (Tabelle 1).

 

Tabelle 1: Widrige Folgen von hohen und niedrigen O2- und CO2- Konzentrationen bei Neugeborenen [3-7]

 

Die angemessene Beatmung von Neugeborenen kann mithilfe invasiver (BGA) und nichtinvasiver Messungen (transkutane Messung, Messung der Sauerstoffsättigung, endtidale Messung) erreicht werden, wobei jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat. Die Verwendung verschiedener Methoden sollte optimal aufeinander abgestimmt werden (Tabelle 2)[3].



 

Tabelle 2: Vor- und Nachteile verschiedener Überwachungsmethoden [8-11]

 

Die Blutgasanalyse liefert die präziseste Messung der O2- und CO2-Werte. Sie ist jedoch invasiv und kann Schmerzen, Blutverlust sowie eine vorübergehende Störung des zerebralen Blutflusses verursachen [12]. Darüber hinaus zeigt die Blutgasmessung nur eine Momentaufnahme von Oxygenierung und Beatmung des Neugeborenen und spiegelt nicht die zwischen zwei Proben auftretenden Veränderungen wider. Zur Überwachung der Oxygenierung von Neugeborenen wird üblicherweise das Monitoring der Sauerstoffsättigung (SpO2) verwendet. Diese Methode ist nichtinvasiv und liefert sofort und kontinuierlich Werte. Obwohl SpO2 gut zur Erkennung einer Hypoxie geeignet ist, kann sich die Titrierung der Beatmung schwierig gestalten. Zudem besteht bei SpO2-Werten von ≥ 95–98 % das Risiko, eine Hyperoxie zu übersehen [8].

Das endtidale CO2-Monitoring (ETCO2) kann zur Bestätigung der Platzierung des Endotrachealtubus bei Neugeborenen und zur kontinuierlichen Überwachung von Säuglingen verwendet werden, die mechanisch oder gestützt beatmet werden [2]. Sie ist im Allgemeinen nicht so präzise wie tcpCO2, insbesondere nicht bei Säuglingen mit Atemwegserkrankung und/oder gestörtem Ventilations-Perfusions-Verhältnis, welche auf einer Neugeborenenintensivstation häufig behandelt werden [2,10].

Die transkutane Messung von Sauerstoff (tcpO2) und Kohlendioxid (tcpCO2) kann bei der Überwachung von Neonaten ergänzend zur Blutgasanalyse verwendet werden. Mit kontinuierlichen tcpCO2-Werten ist eine proaktive – statt einer reaktiven – Behandlung möglich. Die Werte können auch zu einer frühzeitigen Diagnose unerwünschter Ereignisse wie eines Pneumothorax herangezogen werden [13]. Die transkutanen CO2-Werte zeigen eine gute Korrelation mit den arteriellen Werten und können sogar bei extrem unreifen (SSW < 28. Woche) Neugeborenen und Neugeborenen mit extrem niedrigem Geburtsgewicht (Geburtsgewicht < 1000 Gramm) verwendet werden [14]. Eine Studie zeigte, dass tcpO2 bei einer angemessenen Sauerstofftitrierung aussagekräftiger für die Überwachung Neugeborener war als SpO2. Außerdem waren die Frühgeborenen kürzer einem zu hohen oder zu niedrigen arteriellen Sauerstoffpartialdruck ausgesetzt [15].

 

Angenehmer für den Patienten und geringerer Blutverlust

Forschungsergebnisse zeigen, dass Frühgeborene in den ersten Lebenswochen mehrere hundert Male schmerzhaften Verfahren ausgesetzt sein können. An erster Stelle stehen hier Blutentnahmen [16].

Die Verwendung einer nichtinvasiven Methode zur kontinuierlichen Beurteilung der O2- und CO2- Konzentration kann die Anzahl der schmerzhaften Eingriffe, die das Frühgeborene erleben muss, verringern. In einer Centerstudie wurde nach Einführung des transkutanen CO2-Monitorings eine Verringerung der Blutentnahmen bei beatmeten Frühgeborenen um 25 % verzeichnet [17].

 

Zusammenfassung

Das transkutane Monitoring von O2 und CO2 ist schmerzfrei und nichtinvasiv, lässt sich selbst bei extrem kleinen und unreifen Neugeborenen durchführen, zeigt eine gute Korrelation mit arteriellen Werten und unterstützt die Beatmungseinstellung in den verschiedensten klinischen Umgebungen.

 

 

Referenzen

1. Bresesti I, Bruckner M, Mattersberger C, Baik-Schneditz N, Schwaberger B, Mileder L et al. Feasibilty of Transcutaneous pCO2 Monitoring During Immediate Transition After Birth-A Prospective Observational Study. Front Pediatr 2020; 8:11.
2. Hochwald O, Borenstein-Levin L, Dinur G, Jubran H, Ben-David S, Kugelman A. Continuous Noninvasive Carbon Dioxide Monitoring in Neonates: From Theory to Standard of Care. Pediatrics 2019; 144(1).
3. Sandberg KL, Brynjarsson H, Hjalmarson O. Transcutaneous blood gas monitoring during neonatal intensive care. Acta Paediatr 2011; 100(5):676–9.
4. Tarnow-Mordi W, Stenson B, Kirby A, Juszczak E, Donoghoe M, Deshpande S et al. Outcomes of Two Trials of Oxygen-Saturation Targets in Preterm Infants. N Engl J Med 2016; 374(8):749–60.
5. Subramanian S, El-Mohandes A, Dhanireddy R, Koch MA. Association of bronchopulmonary dysplasia and hypercarbia in ventilated infants with birth weights of 500-1,499 g. Matern Child Health J 2011; 15 Suppl 1:S17-26.
6. Perrone S, Bracciali C, Di Virgilio N, Buonocore G. Oxygen Use in Neonatal Care: A Two-edged Sword. Front Pediatr 2017; 4(143).
7. Fabres J, Carlo WA, Phillips V, Howard G, Ambalavanan N. Both extremes of arterial carbon dioxide pressure and the magnitude of fluctuations in arterial carbon dioxide pressure are associated with severe intraventricular hemorrhage in preterm infants. Pediatrics 2007; 119(2):299–305.
8. Bachman TE, Newth CJL, Iyer NP, Ross PA, Khemani RG. Hypoxemic and hyperoxemic likelihood in pulse oximetry ranges: NICU observational study. Arch Dis Child Fetal Neonatal Ed 2019; 104(3):F274-F279.
9. Restrepo RD, Hirst KR, Wittnebel L, Wettstein R. AARC clinical practice guideline: Transcutaneous monitoring of carbon dioxide and oxygen: 2012. Respir Care 2012; 57(11):1955–62.
10. Duyu M, Mocan Çağlar Y, Karakaya Z, Usta Aslan M, Yılmaz S, Ören Leblebici AN et al. Comparison of arterial CO2 estimation by end-tidal and transcutaneous CO2measurements in intubated children and variability with subject related factors. J Clin Monit Comput 2020.
11. Huttmann SE, Windisch W, Storre JH. Techniques for the measurement and monitoring of carbon dioxide in the blood. Ann Am Thorac Soc 2014; 11(4):645–52.
12. Roll C, Hüning B, Käunicke M, Krug J, Horsch S. Umbilical artery catheter blood sampling decreases cerebral blood volume and oxygenation in very low birthweight infants. Acta Paediatr 2000; 89:862–6.
13. McIntosh N, Becher J-C, Cunningham S, Stenson B, Laing IA, Lyon AJ et al. Clinical diagnosis of pneumothorax is late: use of trend data and decision support might allow preclinical detection. Pediatr Res 2000; 48(3):408–15.
14. Sørensen LC, Brage-Andersen L, Greisen G. Effects of the transcutaneous electrode temperature on the accuracy of transcutaneous carbon dioxide tension. Scand J Clin Lab Invest 2011; 71(7):548–52.
15. Quine D, Stenson BJ. Does the monitoring method influence stability of oxygenation in preterm infants? A randomised crossover study of saturation versus transcutaneous monitoring. Arch Dis Child Fetal Neonatal Ed 2008; 93(5):F347-50.
16. Cignacco E, Hamers J, van Lingen RA, Stoffel L, Büchi S, Müller R et al. Neonatal procedural pain exposure and pain management in ventilated preterm infants during the first 14 days of life. Swiss Med Wkly 2009; 139(15-16):226–32.
17. Mukhopadhyay S, Maurer R, Puopolo KM. Neonatal Transcutaneous Carbon Dioxide Monitoring--Effect on Clinical Management and Outcomes. Respir Care 2016; 61(1):90–7.


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